integrierte Schulformen

Bildungsvielfalt trotz Einheit

6. Oktober 2025

Das deutsche Schulsystem im föderalen Vergleich

Das deutsche Schulsystem

Wenn man über das deutsche Bildungssystem spricht, könnte man meinen, es gäbe das “eine“ System – schließlich gibt es gemeinsame Richtlinien, Schulpflicht und grundlegende Standards, auf die sich alle Bundesländer verständigt haben. Doch wer etwas genauer hinsieht, erkennt schnell: In Deutschland ist Bildung Ländersache. Diese föderale Struktur führt dazu, dass Schüler in manchen Bundesländern ganz andere schulische Bedingungen erleben als ihre Altersgenossen in ihren Nachbarländern. 

Was auf den ersten Blick wie ein organisatorischer Vorteil klingt, bringt in der Praxis eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich. Unterschiedliche Ferienzeiten, nicht vergleichbare Abschlüsse, verschiedene Bildungswege und sogar die Frage, wann und wie eine Empfehlung für den weiteren Schulweg ausgesprochen wird: All das variiert je nach Bundesland. Für Familien, die innerhalb Deutschlands umziehen, kann das gravierende Folgen haben – denn ein Kind, das in einem Bundesland als „Gymnasialkandidat“ gilt, kann in einem anderen plötzlich auf die Realschule versetzt werden.

Bundesländer unter der Lupe

Bayern: Bildung mit Tradition und Strenge

Bayern hat den Ruf, das Bundesland mit dem „strengsten“ Schulsystem Deutschlands zu sein. Die Bildungspolitik dort ist konservativ geprägt, mit einem starken Fokus auf Leistung, Disziplin und einer klaren Trennung der Schularten.

Besonderheiten:

  • Frühe Weichenstellung: In Bayern endet die Grundschule nach der 4. Klasse. Bereits danach erfolgt die Einteilung in die weiterführenden Schulen – basierend auf den Noten des Zwischenzeugnisses und einer Lehrerempfehlung. Die Elternentscheidung ist zwar theoretisch möglich, wird aber stark durch die Noten gesteuert.
  • Dreigliedriges System: Mittelschule , Realschule und Gymnasium sind in Bayern sehr strikt voneinander getrennt. Ein Wechsel zwischen den Schularten ist zwar möglich, aber mit hohen Anforderungen verbunden.
  • Spezialschulen: Bayern bietet eine Vielzahl an beruflichen Schulen und Fachoberschulen (FOS/BOS), die jedoch meist nur mit einem Mittleren Schulabschluss oder nach dem Gymnasium besucht werden können.
  • Notengebung und Leistungsdruck: Viele Kritiker sehen im bayerischen System eine Überbetonung von Noten und Prüfungen. So gilt etwa das bayerische Abitur als besonders anspruchsvoll im bundesweiten Vergleich.
  • Bildungspolitisches Ziel: Bayern setzt stark auf eine klare Leistungsdifferenzierung und versteht Bildung vor allem als Weg zur Eliteförderung.

Baden-Württemberg: Zwischen Reform und Tradition

Leistungsorientierung

Baden-Württemberg war lange Zeit ähnlich strukturiert wie Bayern, hat sich in den letzten Jahren jedoch stärker geöffnet und reformiert. Insbesondere die Einführung von Gemeinschaftsschulen zeigt einen deutlichen Trend in Richtung Durchlässigkeit und individueller Förderung.

Besonderheiten:

  • Grundschulempfehlung mit Diskussion: Auch in Baden-Württemberg endet die Grundschule nach der 4. Klasse, allerdings wurde die Verbindlichkeit der Lehrerempfehlung 2012 abgeschafft. Eltern können somit stärker selbst entscheiden, welche weiterführende Schule ihr Kind besucht – eine Reform, die kontrovers diskutiert wurde.
  • Vielgliedriges System: Neben den klassischen Schularten (Werkrealschule, Realschule, Gymnasium) gibt es seit einigen Jahren die Gemeinschaftsschule, in der Schüler mit unterschiedlichen Leistungsständen gemeinsam unterrichtet werden – mit individueller Förderung und ohne Sitzenbleiben.
  • Starke berufliche Bildung: Das duale Ausbildungssystem hat in Baden-Württemberg einen besonders hohen Stellenwert. Berufsfachschulen, Berufskollegs und berufliche Gymnasien sind stark etabliert.
  • Leistung versus Inklusion: Neben der Leistungsorientierung wird gleichzeitig auch viel Wert auf Inklusion, Integration und individuelle Förderung gelegt.

Sachsen

Sachsen schneidet in bundesweiten Bildungs-Vergleichen regelmäßig überdurchschnittlich gut ab – etwa beim IQB-Bildungstrend, wo sächsische Schüler besonders starke Leistungen in Mathematik und Deutsch zeigen. Das Bundesland gilt deshalb vielen als Vorbild.

Besonderheiten:

  • Leistungsorientierung: In Sachsen wird großer Wert auf fachliche Leistung gelegt. Die Lehrpläne sind umfangreich und die Anforderungen anspruchsvoll.
  • Zweigliedrigkeit mit klaren Grenzen: Nach der 4. Klasse wechseln Kinder entweder auf die Oberschule (ehemals Mittelschule) oder das Gymnasium. Die Lehrerempfehlung ist dabei verbindlich, was für Struktur sorgt, aber auch Chancengleichheit infrage stellt.
  • Kurzes Gymnasium: Das Abitur wird meist nach 12 Jahren abgelegt – also G8 –, wobei dieser Weg gut durchdacht und schulorganisatorisch gestützt ist.
  • Frontalunterricht dominiert: In Sachsen wird noch häufig klassisch unterrichtet, mit klarem Lehrplan und weniger offenen Unterrichtsformen – das führt zu Disziplin, aber auch Kritik an mangelnder Individualisierung.
  • Berufsvorbereitung: Die Oberschule ist stark praxisorientiert und bereitet gezielt auf duale Ausbildungen oder den Besuch einer Berufsschule vor.

Hessen: Bildung mit Vielfalt und Wahlfreiheit

Hessen zeichnet sich durch ein Bildungssystem aus, das auf Wahlfreiheit, Durchlässigkeit und eine Vielfalt von Schulformen setzt. Das Schulsystem dieses Bundeslandes ist auf Flexibilität und Chancengleichheit ausgerichtet, wobei der individuelle Bildungsweg der Schüler im Vordergrund steht.

Besonderheiten:

  • Wahlfreiheit und Eltern-Entscheidung: In Hessen haben Eltern nach der vierten Klasse der Grundschule weitgehende Wahlfreiheit. Die Grundschulempfehlung ist nicht bindend, was den Eltern eine große Entscheidungsfreiheit lässt, ob ihr Kind in eine Hauptschule, Realschule, Gesamtschule oder ein Gymnasium wechseln soll. 
  • Vielfältige Schularten und Durchlässigkeit: Hessen bietet ein breites Spektrum an weiterführenden Schulen: Hauptschule, Realschule, Gesamtschule und Gymnasium. Besonders die Gesamtschule hat einen hohen Stellenwert, und hier gibt es sowohl integrierte Gesamtschulen als auch kooperative Modelle. Ein Wechsel zwischen den Schularten ist in Hessen grundsätzlich möglich, was als Vorteil für Schülerinnen und Schüler gilt, die ihre schulische Laufbahn im Laufe der Jahre anpassen möchten.
  • Abitur nach 13 Jahren: Wie viele andere westdeutsche Bundesländer setzt auch Hessen auf das Abitur nach 13 Jahren als Regelmodell. In den letzten Jahren gibt es jedoch auch die Möglichkeit, das Abitur nach 12 Jahren (G8) abzulegen, wobei G9 als Standard für Gymnasien wieder zunehmend eingeführt wird. Dieser Wandel sorgt für eine gewisse Flexibilität und ermöglicht es den Schulen, sich den Bedürfnissen der Schüler anzupassen.
  • Berufliche Schulen und Fachoberschulen: Hessen bietet zahlreiche berufliche Schulen, Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS), die nach dem mittleren Bildungsabschluss oder dem Abitur besucht werden können. Diese bieten eine praxisorientierte Ausbildung und eine gute Vorbereitung auf den Berufseinstieg oder ein weiterführendes Studium.
  • Ganztagsangebot im Ausbau: In Hessen sind Ganztagsschulen in vielen Gebieten vorhanden, jedoch gibt es noch keine flächendeckend verpflichtende Ganztagsschulpflicht. Viele Schulen bieten teilgebundene Ganztagsangebote, bei denen die Schüler sowohl am Vormittag als auch nachmittags unterrichtet werden. Hessen verfolgt hier eine schrittweise Einführung von Ganztagsschulen, um eine bessere Vereinbarkeit von Schule und Freizeit zu ermöglichen.

Sachsen-Anhalt: Klein, aber bemüht um Chancengleichheit

Sachsen-Anhalt steht im Schatten der größeren ostdeutschen Länder, bemüht sich aber intensiv um moderne Bildungswege, Reformen und Schulentwicklung.

Besonderheiten:

  • Zweigliedriges System: Auch hier wird nach der 4. Klasse auf die Sekundarschule oder das Gymnasium gewechselt. Es besteht jedoch mehr Offenheit für Übergänge und Nachqualifizierungen.
  • Ganztagsschulen im Fokus: Sachsen-Anhalt investiert stark in den Ausbau von Ganztagsangeboten, auch um Bildungsgerechtigkeit zu fördern.
  • Digitale Bildung: Gerade in strukturschwachen Regionen wurden gezielt Pilotprojekte für Digitalisierung angestoßen.
Ganztagsschulen
  • Soziale Durchlässigkeit: Im Vergleich zu Bayern oder Niedersachsen zeigt sich Sachsen-Anhalt durchlässiger – etwa durch Angebote wie das Berufliche Gymnasium oder Schulversuche zur Integration.

Thüringen: Klein, strukturiert, reformbereit

Thüringen ist eines der wenigen Bundesländer, das bereits frühzeitig eine Reform des mehrgliedrigen Systems angestoßen hat – mit dem Ziel, individuelle Förderung stärker in den Mittelpunkt zu stellen.

Besonderheiten:

  • Regelschule statt Haupt- und Realschule: Thüringen hat die Haupt- und Realschule zur Regelschule zusammengelegt. Diese umfasst die Klassen 5 bis 9 oder 10 und führt zum Haupt- oder Realschulabschluss.
  • Frühe Aufteilung, aber später Abitur: Auch hier wird nach der 4. Klasse die Schulform entschieden, das Gymnasium endet jedoch wie in den meisten ostdeutschen Ländern bereits nach 12 Jahren.
  • Starke Berufsschulen: Thüringen hat ein differenziertes System an berufsbildenden Schulen, Berufsschulen und Fachgymnasien.
  • Reformorientierung: Das Land testet regelmäßig neue Ansätze, u.a. zur Inklusion und Digitalisierung im Unterricht, um weiterhin eine Verbesserung im Bildungssystem zu bewirken.

Berlin: Bildung mit Vielfalt und Flexibilität

Berlin hat ein einzigartiges und flexibles Schulsystem, das sich durch hohe Durchlässigkeit und Vielfalt auszeichnet. Der Stadtstaat verfolgt einen inklusiven Bildungsansatz und legt großen Wert auf Chancengleichheit, wobei Schülerinnen und Schüler sowohl in akademischen als auch in praktischen Bereichen gleichermaßen gefördert werden.

Besonderheiten:

  • Frühe Weichenstellung und Wahlmöglichkeiten: In Berlin endet die Grundschule erst nach der 6. Klasse. Danach haben die Schüler die Möglichkeit, entweder auf eine Hauptschule, Realschule, Integrierte Gesamtschule (IGS) oder Gymnasium zu wechseln. Im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern spielt die Lehrerempfehlung eine wichtige Rolle, aber die Elternentscheidung ist ebenfalls von großer Bedeutung, was den Schülern und ihren Eltern mehr Einfluss auf die Wahl der Schulform ermöglicht.
  • Durchlässiges System und hohe Flexibilität: Berlin verfolgt ein sehr durchlässiges System, bei dem Schüler relativ einfach zwischen den verschiedenen Schularten wechseln können. Besonders bemerkenswert ist, dass Schüler, die auf dem Gymnasium starten, aber feststellen, dass diese Schulform nicht der richtige Weg für sie ist, auch problemlos auf eine Realschule oder Gesamtschule wechseln können – und umgekehrt. Dies fördert die Möglichkeit, den Bildungsweg je nach individuellen Stärken und Interessen neu auszurichten.
  • Ganztagsbildung: In Berlin ist Ganztagsunterricht an allen öffentlichen Schulen verpflichtend, was bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur am Vormittag, sondern auch nachmittags in verschiedenen Förder- und Freizeitangeboten wie Sport, Musik oder anderen kreativen Bereichen aktiv sind. Das Ganztagsschulsystem fördert so nicht nur die schulische, sondern auch die persönliche und soziale Entwicklung der Kinder.
  • Abitur nach 13 Jahren (G9): Wie in vielen anderen deutschen Bundesländern können Schülerinnen und Schüler in Berlin das Abitur nach 13 Jahren erlangen. Auch hier gibt es die Möglichkeit, G8 (Abitur nach 12 Jahren) zu absolvieren, was an einigen Schulen angeboten wird, aber nicht flächendeckend vorgeschrieben ist. Das Berliner Abitur gilt als anspruchsvoll, aber auch als vielfältig und integrativ, da viele Schulen auf eine breite Förderung der Schüler setzen.
  • Inklusive Bildung und Vielfalt der Schularten: Berlin legt besonderen Wert auf die inklusive Bildung, bei der Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden. Der Zugang zu einer breiten Palette an Schularten, darunter auch Integrierte Gesamtschulen und Förderschulen, sorgt dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen die bestmögliche Unterstützung erhalten können.

Brandenburg: Späte Aufteilung und integrierte Schulformen

integrierte Schulformen

Brandenburg beschreitet einen Sonderweg unter den ostdeutschen Ländern: Die Entscheidung über die Schulart erfolgt hier erst nach Klasse 6, was mehr Zeit zur Entwicklung lässt und mehr Chancengleichheit verspricht.

Besonderheiten:

  • Sekundarstufe I dauert länger gemeinsam: Die Grundschule geht bis zur 6. Klasse, danach erfolgt die Aufteilung in Oberschule oder Gymnasium.
  • Integrierte Schulformen: Es gibt viele Gesamtschulen und Schulzentren, die unterschiedliche Abschlüsse ermöglichen, ohne dass früh „aussortiert“ wird.
  • Kooperation mit Berlin: Brandenburg arbeitet eng mit Berlin zusammen, was sich etwa in gemeinsamen Standards für Abiturprüfungen zeigt.
  • Bildungsarmut und Ausgleichsversuche: In ländlichen Regionen gibt es strukturelle Herausforderungen, etwa durch Schulschließungen – diese werden u.a. mit mobilen Lehrer-Teams und Digitalisierung abgefedert.

Mecklenburg-Vorpommern: Kleines Land, große Herausforderungen für das Bildungssystem

Das nordöstlichste Bundesland Deutschlands kämpft mit den Folgen von Landflucht, Schulschließungen und Lehrermangel – versucht aber gleichzeitig, moderne Lösungen zu etablieren.

Besonderheiten:

  • Regionale Schulen: Hier wurde die Haupt- und Realschule in der Regionalen Schule“ zusammengefasst. Daneben gibt es das Gymnasium.
  • Abitur nach 12 Jahren: Auch hier wird das Abitur meist nach Klasse 12 abgelegt.
  • Starke berufliche Bildung: Aufgrund der schwächeren wirtschaftlichen Struktur gibt es viele Programme zur Berufsorientierung und dualen Ausbildung, um den Schülern hierbei einen bestmöglichen Start in die Berufswelt zu bieten.
  • Probleme bei der Lehrerversorgung: Der Lehrermangel ist ein akutes Problem, insbesondere auf dem Land. Vertretungsunterricht und Quereinsteiger sind an der Tagesordnung.

Nordrhein-Westfalen: Das bevölkerungsreichste und reformfreudigste Bundesland

Mit über 17 Millionen Einwohner ist NRW das größte Bundesland Deutschlands – entsprechend vielfältig und komplex ist auch das Schulsystem. Bildungspolitik in NRW ist oft Reformpolitik, mit einem starken Fokus auf Chancengleichheit, Integration und soziale Gerechtigkeit.

Besonderheiten:

  • Vielgliedriges System mit Durchlässigkeit: Nach der 4. Klasse können Schüler auf Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Gesamtschule wechseln. Die Grundschulempfehlung ist nicht bindend – die Eltern entscheiden.
  • Starke Gesamtschulen-Tradition: NRW war das erste Bundesland, das flächendeckend Gesamtschulen eingeführt hat. Diese bieten einen gemeinsamen Unterricht für alle Bildungswege bis zum Abitur ohne Abgrenzung und mit Chancengleichheit
  • Sekundarschulen als neue Option: Seit 2011 gibt es die Sekundarschule als Alternative zur Haupt- und Realschule – ein integratives Schulmodell mit längerer gemeinsamer Lernzeit.
  • Individuelle Förderung: NRW versucht, insbesondere durch Programme wie „Kein Kind zurücklassen“ oder „Talentschulen“ gezielt benachteiligte Kinder zu unterstützen.
  • Abitur nach 12 oder 13 Jahren: Nach einer Rückkehr zu G9 (Abitur nach 13 Jahren) an vielen Gymnasien, existieren weiterhin flexible Modelle – einige Schulen bieten beide Wege an.

Rheinland-Pfalz: Kleine Reformen, solide Grundstruktur

Digitale Bildungsstrategie

Rheinland-Pfalz ist bildungspolitisch oft unauffällig – keine radikalen Reformen, aber stetige Anpassungen. Das Land setzt auf Stabilität, individuelle Förderung und starke Berufsorientierung.

Besonderheiten:

  • Dreigliedrigkeit plus Integrierte Gesamtschule: Hauptschule, Realschule plus, Gymnasium und Integrierte Gesamtschule (IGS) bilden das Grundgerüst. Die „Realschule plus“ ist ein Zusammenschluss von Haupt- und Realschule, mit flexibler Differenzierung.
  • Ganztagsschulen im Aufschwung: Rheinland-Pfalz ist Vorreiter beim Ausbau von Ganztagsangeboten – besonders im ländlichen Raum.
  • Grundschule bis Klasse 4, Empfehlung freiwillig: Die Grundschule endet nach Klasse 4, die Übergangsempfehlung ist nicht verpflichtend.
  • Berufsbildende Schulen stark vertreten: Es gibt ein gut ausgebautes Netz an Fachoberschulen, Berufsschulen und beruflichen Gymnasien.
  • Digitale Bildungsstrategie: Das Land investiert zunehmend in digitale Infrastruktur und Lehrerfortbildungen – vor allem seit der Corona-Pandemie.

Saarland: Klein, zentralisiert, übersichtlich

Das Saarland ist das kleinste Flächenbundesland Deutschlands – was sich in einem vergleichsweise gut koordinierten Schulsystem widerspiegelt. Bildungspolitik kann hier zentraler gesteuert werden als in größeren Ländern.

Besonderheiten:

  • Mittelschule ist abgeschafft: Früher dreigliedrig, besteht das System nun aus Gemeinschaftsschule und Gymnasium. Die Gemeinschaftsschule vereint die Haupt- und Realschule in einem Modell mit längerem gemeinsamen Lernen.
  • Grundschule bis Klasse 4: Auch hier entscheiden Eltern über den weiteren Bildungsweg, unabhängig von der Empfehlung der Lehrer.
  • Berufsorientierung im Fokus: Berufsschulen, Fachoberschulen und Berufsbildungszentren sind gut integriert – wichtig in einem Bundesland mit hohem Industrieanteil.
  • Französisch als Kulturgut: Aufgrund der Nähe zu Frankreich gibt es viele bilingual deutsch-französische Bildungsangebote, etwa deutsch-französische Gymnasien oder Schulpartnerschaften.
  • Abitur nach G9: Das Gymnasium führt im Saarland wieder flächendeckend in 13 Jahren zum Abitur.

Hamburg: Reformmotor mit kontroverser Vergangenheit

Hamburg gilt als eines der progressivsten Bundesländer in Sachen Schulpolitik – allerdings nicht ohne Konflikte. Die gescheiterte Schulreform 2010 (Abwahl der sechsjährigen Primarschule durch ein Volksbegehren) war ein Wendepunkt in der Hamburger Bildungspolitik.

Besonderheiten:

  • Zweigliedriges System nach Klasse 4: Kinder wechseln nach der Grundschule auf entweder das Gymnasium oder die Stadtteilschule. Letztere ersetzt die Haupt- und Realschule und bietet alle Abschlüsse bis zum Abitur an.
  • Stadtteilschule als Herzstück: Sie steht für längeres gemeinsames Lernen, individuelle Förderung und inklusive Bildung. Das Abitur wird hier nach 13 Jahren, am Gymnasium nach 12 Jahren abgelegt.
  • Zentrale Abschlussprüfungen: Hamburg setzt stark auf Standardisierung und Vergleichbarkeit – sowohl bei Übergängen als auch bei Abschlussprüfungen.
  • Starke Steuerung durch die Bildungsbehörde: Anders als in Flächenländern kann Hamburg zentrale Vorgaben und Reformen schnell umsetzen.
  • Ganztag als Standard: Alle staatlichen Schulen bieten gebundene oder offene Ganztagsbetreuung – das ist bundesweit führend.

Schleswig-Holstein: Zwischen Tradition und vorsichtiger Reform

Schleswig-Holstein verfolgt einen gemäßigten Reformkurs. Das Land hat die Dreigliedrigkeit zwar formal aufgegeben, bleibt aber vorsichtig in der Umsetzung gemeinsamer Schulformen.

Besonderheiten:

  • Zweigliedrigkeit mit Differenzierung: Seit 2007 existieren neben dem Gymnasium die Gemeinschaftsschule und vereinzelt noch Regionalschulen.
  • Gemeinschaftsschule: Diese Schulform soll alle Bildungswege offen halten – auch das Abitur ist hier möglich, meist über ein zusätzliches Oberstufenzentrum.
  • Abitur nach 13 Jahren: Das Gymnasium bleibt bei G8, das Abitur erfolgt dort also nach 12 Jahren. In der Gemeinschaftsschule wird es nach 13 Jahren erworben.
Frühe Berufsorientierung
  • Starke ländliche Prägung: Viele Schulen sind aufgrund der Fläche auf Kooperationen und digitale Infrastruktur angewiesen – gerade im ländlichen Raum.
  • Frühe Berufsorientierung: Schleswig-Holstein legt großen Wert auf Übergänge in Ausbildung und auf Schulprojekte mit Wirtschaftspartnern.

Bremen: Kleinstaat mit großen Herausforderungen

Bremen hat die sozial schwierigste Schülerschaft Deutschlands, gemessen an sozialen Indikatoren wie Armut, Migrationshintergrund oder Eltern ohne Bildungsabschluss – und ist deshalb oft Schlusslicht bei Bildungsstudien. Doch die Stadt arbeitet intensiv an Verbesserungen.

Besonderheiten:

  • Einheitsschulsystem nach Klasse 4: Bremen kennt seit 2010 keine Haupt- und Realschulen mehr – es gibt Oberschulen und Gymnasien. Oberschulen ermöglichen alle Abschlüsse und das Gymnasium das klassische Abitur.
  • Oberschule als Regelschule: Längeres gemeinsames Lernen und individuelle Förderung stehen im Vordergrund. Die Schulen sind oft Ganztagsschulen.
  • Sozialindex für Ressourcenzuweisung: Schulen in sozialen Brennpunkten erhalten mehr Personal, kleinere Klassen und zusätzliche Förderung, um den Schülern eine bestmögliche Bildung zu ermöglichen. 
  • Digitalisierung: Bremen investiert stark in digitale Ausstattung und Schulentwicklung – u.a. mit digitalen Endgeräten für alle Schüler.
  • Zentrale Prüfungen und Vergleichbarkeit: Trotz der Probleme versucht das Bundesland Standards zu setzen – mit einheitlichen Prüfungen und verbindlichen Lernzielen.

Niedersachsen: Flächenland mit Vielfalt und Reformbedarf

Niedersachsen ist eines der größten Flächenländer Deutschlands. Die Herausforderungen liegen vor allem in der Heterogenität – städtische Regionen wie Hannover, Oldenburg oder Braunschweig stehen ländlichen Regionen mit teils schlechter Versorgung gegenüber.

Besonderheiten:

  • Vielgliedriges System: Nach Klasse 4 erfolgt der Übergang auf Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule oder Oberschule. Die Oberschule ist eine integrierte Form von Haupt- und Realschule.
  • Elternwahlrecht: Die Grundschulempfehlung ist nicht bindend, Eltern entscheiden über die Schulform.
  • Starke Gesamtschulen Bewegung: Viele Städte haben Integrierte Gesamtschulen (IGS) mit gymnasialer Oberstufe.
  • Berufsbildende Schulen sehr ausgebaut: Niedersachsen verfügt über ein flächendeckendes Netz beruflicher Schulen, Fachgymnasien und Berufsoberschulen.
  • Abitur in 13 Jahren (Rückkehr von G8 zu G9): Seit 2021/22 wird an Gymnasien wieder flächendeckend in 13 Jahren zum Abitur geführt.

Nachhilfe beim Studentenring

Unterstützung bei der Umstellung auf ein neues Schulsystem

Ein Umzug in ein anderes Bundesland bedeutet oft nicht nur eine geografische Veränderung, sondern auch eine Umstellung auf ein neues Schulsystem. Da die Bildungslandschaft in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, kann die Eingewöhnung in das neue System sehr herausfordernd sein. Schüler, die sich plötzlich in einem anderen Bundesland wiederfinden, müssen sich an unterschiedliche Anforderungen, Lehrpläne und Schulstrukturen anpassen – eine Aufgabe, die nicht immer leicht fällt. Ferner muss Schulstoff ggf. auch nachgeholt werden, da sich die Lehrpläne unterscheiden. 

In solchen Fällen kann Nachhilfe beim Studentenring eine wertvolle Unterstützung bieten. Besonders hilfreich ist, dass der Studentenring flächendeckend Standorte in verschiedenen Bundesländern hat. Dies bedeutet, dass Schüler nicht nur vor Ort Nachhilfe bekommen können, sondern auch die Möglichkeit haben, sich mit Nachhilfelehrern aus dem neuen Bundesland zu vernetzen. Dies kann besonders nützlich sein, um sich auf das neue System einzustellen und gezielt auf die Unterschiede im Bildungsweg vorbereitet zu werden.

Ein weiterer Vorteil ist die flexible Nachhilfe – die Lehrangebote des Studentenrings sind so gestaltet, dass sie sich problemlos an die Bedürfnisse der Schüler anpassen lassen. Egal, ob Präsenzunterricht oder Online-Nachhilfe. So ist es möglich, sich schon vor dem Umzug auf die neue Schulrealität vorzubereiten. Online-Nachhilfe bietet die ideale Gelegenheit, bereits im Vorfeld mit einem Nachhilfelehrer aus dem neuen Bundesland zu arbeiten und so einen ersten Einblick in die Unterschiede der Lehrmethoden und Anforderungen zu bekommen. Dies erleichtert die Integration und hilft, den Übergang zu meistern, ohne dass wichtige Lerninhalte verloren gehen.

Ob vor dem Umzug oder nach der Eingewöhnung, der Studentenring sorgt dafür, dass die Schüler die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um auch in einem neuen Bundesland erfolgreich durch das Schulsystem zu navigieren.

Das meinen unsere Kunden:

Das klappt einfach gut

Wir sind voll zufrieden mit der Leistung des Studentenrings! Die Studenten, die uns bisher vermittelt wurden, waren zuverlässig und sehr engagiert. Die Abwicklung über den Studentenring verläuft reibungslos und unkompliziert. Es ist tatsächlich so, wie es die Anzeige verspricht! Hier nachlesen

Sehr zufrieden, sehr zu empfehlen

Habe mit Studentenring sehr gute Erfahrung. Sie sind sehr bemüht um eine kompetente und passende Lehrkraft zu finden. Die Lehrkräfte sind sehr gut vorbereitet und sehr bemüht. Kann ich nur empfehlen! Hier nachlesen

Nachhilfe in Bestleistung

Habe mich im ersten Schritt ganz bewußt aus zwei Gründen für den Studentenring entschieden: 1) Einzelnachhilfe, 2) Nachhilfelehrer kommt nach Hause. Im zweiten Schritt kann ich nun auch sagen, daß die Nachhilfe selbst hervorragend ist. Dass einst mal unge- liebte Fach Mathe ist nun eines seiner Lieblingsfächer. Bereits nach kurzer Zeit ... Hier nachlesen

Mathematik Nachhilfe

Sind total begeistert. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Noten unseres Sohnes in Mathematik von 5 auf 2 verbessert! Hier nachlesen

Top Leistung – in jeder Hinsicht

Hallo, ich kann nur Positives berichten. Die Vermittlung der Nachhilfe war schnell, unkompliziert mit sehr freundlichem Service. Die Nachhilfe war super. Kurzfristige Termine, variable Unterrichtsdauer waren kein Problem. So engagiertes Personal wünscht man sich auch in anderen Bereichen. Mein Sohn fand wieder Interesse am Fach und das zeigte sich sowohl in den Noten als auch an der mündlichen Beteiligung. Es war eben nicht nur ein Lernen für die nächste Arbeit, sondern das Vermitteln des Verständnisses für die Materie. Super toll. Danke dafür. Ich würde jederzeit wieder die Hilfe des Studentenrings in Anspruch nehmen. Hier nachlesen

ERo

Wir sind sehr zufrieden

Bei uns könnte es nicht besser laufen . Wir schätzen die Zuverlässigkeit und Flexibilität unserer Nachhilfe sehr. Die Mathelehrerin und unsere Nachhilfestudentin haben sich am Anfang zusammen gesetzt und abgestimmt wie unserem Sohn am besten geholfen werden kann. Die Grundlagen die gefehlt haben konnten aufgebaut werden und so hat unser Sohn den Anschluss gefunden. Wir sind auf einem guten Weg. Hier nachlesen

Jonas Mama

Sehr gut!

Der Studentenring ist sehr gut. Mein Sohn konnte mit der Lehrerin zu Hause ganz individiuell lernen. Es ging auch keine Zeit wegen des Fahrtwegs verloren, da die Lehrerin zu uns nach Hause gekommen ist. Nachhilfe war in Englisch und Deutsch und beide Fächer konnten auf Note 3 stabilisiert werden, vorher Note 5 in Deutsch und Note 4 in Englisch. Ich war sehr zufrieden. Hier nachlesen

Ausgezeichnet

Ich habe den Studentenring für ein Jahr genutzt und mich in dieser Zeit in Mathematik um zwei Noten verbessert. Der Studentenring war bezüglich eines Wechsels sehr kooperativ. Alles lief problemlos. Ich würde ihn jederzeit wieder nutzen und kann ihn nur empfehlen. Hier nachlesen

Mathenachhilfe

Sowohl fachlich als auch menschlich war die Nachhilfe das Beste, was unserem pubertierenden und sich orientierenden Sohn passieren konnte. Julian war höchst kompetent, vor allem aber auch im Umgang mit unserem jugendlichen Sohn einfühlsam, extrem zuverlässig und nicht zuletzt sehr "effektiv". Innerhalb von wenigen Monaten war unser Kind wieder auf dem aktuellen Stand, der ihm das selbständige und selbstsichere Arbeiten in der Schule wieder ermöglichte. Auch die Einbettung in das Organisatorische des Studentenrings, welche von hoher Verlässlichkeit geprägt war, (...) Hier nachlesen

C. H.

sehr zufrieden

Wir, das heißt wir Eltern und unser Sohn, sind mit dem Nachhilfe Lehrer in Englisch sehr zufrieden. Die Arbeitsatmosphäre ist entspannt und obwohl der Termin Freitag Nachmittag stattfindet, ist unser Sohn gerne dabei. Durch die Regelmäßigkeit haben wir weniger Diskussionen und Streß. Wir merken, dass dem Nachhilfelehrer auch persönlich am Fortschritt unseres Sohnes gelegen ist und gerade in dem Alter (unser Sohn ist 13 Jahre alt ) finden wir es motivierend, wenn auch außenstehende Personen positiv auf den Schüler einwirken. Hier nachlesen

positiv !!!

Sind sehr zufrieden

Mit der Nachhilfe für meinen Sohn war ich sehr zufrieden. Stunden konnten individuell vereinbart werden, je nach Lernbedarf. Da die Studentin zu uns nach Hause kam, war auch das Lernumfeld prima. Einzelunterricht ist meiner Meinung nach die einzig sinnvolle Methode für Nachhilfe. Als Eltern bekommt man somit auch mit, wer mein Kind unterrichtet und wie der Lernfortschritt ist. Die Studentin hat meinen Sohn ca. 1 1/2 Jahre bis zum erfolgreich bestandenen Abitur begleitet. Es war eine prima Zeit - jederzeit wieder bei Bedarf! Hier weiterlesen

Andrea G.

Steigerung um 2 Schulnoten

Die Nachhilfe war und ist für meinen Sohn ein echter Glückstreffer. Von einer 5- in Latein im Halbjahreszeugnis konnte er seine Leistung in diesem Halbjahr dank der Nachhilfe auf eine GUTE 3!!! verbessern, sodass er im Endzeugnis nicht nur die 6 abwenden, sondern auch in der Gesamtnote eine 4 erreichte. Und das, obwohl seine Lateinlehrerin .... Hier nachlesen

Kompetente Nachhilfe

Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut und dank eines flexiblen "Nachhilfelehrers" wurde bisher immer sehr auf unsere persönlichen Bedürfnisse und Zeiten Rücksicht genommen.Hier wird keine Gruppennachhilfe wie bei sovielen anderen Instituten angeboten sondern jedes Kind erhält individuell Nachhilfe. Somit kann auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes eingegangen und die persönlichen Probleme im jeweiligen Fach erarbeitet werden und man füllt sich nicht als Nummer unter vielen. Wir würden den Studentenring auf jeden Fall weiterempfehlen.Hier nachlesen

Fam. Egetenmeyr

Zuverlässig

Bin sehr zufrieden. Fairer Preis, super Kommunikation. Man kann sich darauf verlassen, das auch tatsächlich qualifizierte Personen die Kinder unterrichten. Und der Stress wird einem dadurch erspart sich jedesmal zu vergewissern zu müssen, ob alle Angaben auch der Wahrheit entsprechen. Ganz großes Glück, die Unterrichtsstunden finden auch zu Hause statt.Hier nachlesen

Super Nachhilfe

Mein Sohn hat seine Note in Französisch innerhalb eines Jahres um 2 Noten verbessert. Er hatte nur einmal die Woche 1 Stunde Nachhilfe. Bin einfach nur begeistert. Hier nachlesen

Nachhilfe in Mathematik

Wir sind super zufrieden mit allem. Dem organisatorischen Teil, die Betreuung und vor allem der motivierte Lehrer. Er kam nach Hause und hat unsere Tochter auch über what's app unterstützt. Vielen Dank. Dadurch konnte sie sich in Mathe um 3 Noten verbessern. Wir empfehlen Sie gern weiter. Hier nachlesen

Reiner

Schnelle freundliche Hilfe

Das Team bemüht sich sehr schnell die passende Nachhilfe zu finden. Reibungsloser Ablauf. Die Vorauswahl der Nachhilfelehrer entspricht fast zu 99 % den gewünschten Kriterien. Hier nachlesen

Studentenring

Sind super zufrieden, haben eine sehr nette Dame am Telefon gehabt, die für uns eine super Nachhilfe (Student) rausgesucht hat. Es ging alles super schnell. Unser Sohn lernt gerne mit ihm und er bekommt jetzt eine 4 statt eine 5 in Englisch auf dem Zeugnis. ... Hier nachlesen

  •  

    Sind Sie interessiert an unserem Jobangebot in Bamberg und an weiteren Informationen über Konzept und Konditionen? Folgende Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme stehen Ihnen zur Verfügung:

     

    Online-Anfrage / Bewerbung
    E-Mail senden